PERFORMANCES
Programmübersicht zum Durchblättern
Das Performanceprogramm findet im Schlachthaus Club statt.
cosmotecho )))
Performance, Intervention
Basel, Zürich
Zu cosmotecho ))) gehören Denis Handschin, Stefan Rudin und Michel Winterberg. Die Künstlergruppe bezieht Daten der kosmischen Hintergrundstrahlung und transformiert sie in Schall. An Liveacts werden die Schallwellen zurück in elektromagnetische Wellen umgewandelt und ins Weltall gesendet.
Mit Google Street View um die Welt reisen
Public Surfing, Vortragsperformance
München
Alexis Dworsky, geboren 1976, ist Konzeptkünstler. Aus einem Hasenbraten (re)konstruierte er einen Dinosaurier und schrieb darüber seine Doktorarbeit; in Google Street View fährt er um die Welt und hält Reisevorträge darüber.
Alexis Dworsky reist um die Welt – nicht per Flugzeug, Bahn oder Auto, sondern mit Google Street View, Nasa World Wind und anderen Online-Anwendungen. Dabei bleibt er zuhause vor dem Monitor sitzen: Sein Computer und das Internet sind alles, was er für die Reise braucht. Und doch ist der Bericht von seinen Abenteuern überaus lebendig. So surft er in der Vortragsperformance live im Netz, erzählt aus erster Hand Geschichten über die aberwitzigen Erlebnisse und präsentiert dem Publikum Mitbringsel von der Reise.
InCity 0.2
Audio-Visuelle Performance
Neapel/Barcelona
Carmine Spizuoco wurde 1981 in Neapel geboren. Nachdem er seinen Bachelor Abschluss in Computerwissenschaften an der Universität von Neapel Federio II absolviert hat, wurde er am CRIAI Campano Research Consortium für Informatik und Industrielle Automation angestellt. Derzeit folgt er seiner Leidenschaft für das „Creative Kodieren“ und der „Echtzeit Interaktion“. Außerdem initiierte er das CtrlAltLab Projekt für interaktive und multimediale Dienstleistungen, welches auf erweiterte und virtuelle Realität ausgerichtet ist.
InCity 0.2 wurde mit OpenFrameworks entwickelt. Ziel war es, eine 3D Stadt zu erschaffen, in der jedes Objekt zu einem bestimmten Zeitpunkt von einer vorgegebenen Soundfrequenz generiert wird. InCity 0.2 läuft auf 60fps und nutzt glitch und OpenGl Werkzeug.
Licht Ritmiek
Partizipative Licht-Klang-Performance
Leeuwarden (NL)
Mark Buitenwerf ist ein niederländischer Medienkünstler. Inspiriert durch seinen früheren Beruf als Sportlehrer, liegt der Schwerpunkt seiner Arbeiten auf dem Spiel. Er erkundet den Wert und die Bedeutung von Spielen in unterschiedlichen Kontexten. Spielen ist die Methode, wie wir als Kinder neue Dinge lernen. Aber diese Haltung gegenüber der Welt verändert sich mit dem Älterwerden. Die spielerische und neugierige Einstellung wird von Vernunft und Logik abgelöst. Buitenwerf konzentriert sich darauf, die spielerische Geisteshaltung wieder zu aktivieren, und lässt das Publikum seine Arbeiten selbst entdecken.
Licht Ritmiek ist niederländisch für "Der Rhythmus des Lichts". Bei dieser Installation sind die Zuschauer:innen dazu eingeladen Licht-Komponisten zu werden. Indem das Licht innerhalb eines Raums beeinflusst wird, entstehen neue Klänge und Rhythmen. Licht Ritmiek ist ein Reise, die durch die Mittel von Klang und akustischen Erkundungen realisiert wird. Das Publikum wird dazu herausgefordert, gemeinsam komplexe und vielfältige Motive zu erschaffen und somit zusammen eine neue Erfahrung zu machen.
Floating Spectrum
Generative Audio-Visuelle Performance
Berlin
Mei-Fang Liau ist eine Musiktechnologin aus Taiwan. Sie erzeugt innovative Musikschnittstellen, die von natürlichen Verhaltensweisen inspiriert sind. Abe Pazos Solatie ist ein Künstler, der audiovisuelle Welten erforscht, welche mit Hilfe seiner eigenen Software erschaffen wurden. Seine Programme verbinden verschiedene Medien und Sensoren um einen Output zu erzeugen, der nur teilweise vorhersehbar ist. Gemeinsam treten die beiden als Floating Spectrum auf.
Die Performance wirkt atmosphärisch, drony, gefühlsbetont und phantasieanregend. Die Geräuschtexturen werden partiell durch den Einsatz von Polyphylla erzeugt. Dies ist ein selbstgeschriebener Synthesizer, welcher audio gestützte, von Fraktalen inspirierte Algorithmen generiert.
Die generierte Visualität wird teilweise von hochentwickelten Audioanalyse Algorithmen gesteuert, welche nicht nur Amplitude und FFT-Werte messen, sondern auch harmonische Abweichungen, Hintergrundrauschen und Spektralschwerpunkte der individuellen Klangschichten. Die nuancierte und fein abgestimmte Ästhetik, verändert sich langsam mit dem Fortschreiten der Performance. Dabei sieht sie von harten Stroboskopeffekten ab und schafft eine Annäherung an organische und natürliche Welten.
Sim Gishel
Konzert, Roboterperformance
Berlin
Karl Heinz Jeron wurde 1962 in Memmingen, Deutschland geboren. Er lebt und arbeitet seit 1987 in Berlin. Seine Kunst handelt von Alltagskultur, medialer Wahrnehmung und Informationsverarbeitung. Er gestaltet lieber Ereignisse als Objekte. Das reicht von Aufführungen mit singenden und tanzenden Robotern, über Kompositionen mit elektronisch verschaltetem Gemüse bis hin zu Audio-Touren in Windparks.
Sim Gishel ist ein Mulitmedia Roboter. Er singt und tanzt um Popstar zu werden. Geboren wurde er 2006, in Berlin. Er begann als Zeichenmaschine und trat später als Solist in der Hermes Oper auf. Sein größter Erfolg bisher war die Aufführung bei "Das Supertalent" mit Dieter Bohlen. Leider wurde er von der Jury nicht in die Liveshow gewählt. Inzwischen singt er experimentelle, zeitgenössische Musik. Sein ambitioniertestes Stück wurde von Terry Riley in C geschrieben. Sim Gishel singt es live, 10-stimmig.
Gurken im Weltraum
Audio-Visuelle Performance
Weimar
Jakob Stolz studiert Architektur an der Bauhaus Universität Weimar. Seit Beginn des Studiums beschäftigt er sich intensiv mit der Verschränkung von Raum und Medien.
Das letzte Jahrhundert war geprägt von großen technologischen Umwälzungen und damit einhergehenden Entwicklungen, die wir als unmenschlich erachten. Auch viele Produzenten wollen mit Filmen wie Matrix oder THX1138, mit Hilfe eines pessimistischen Zukunftsbildes auf bedenkliche, gegenwärtige Entwicklungen aufmerksam machen und vor deren Folgen warnen. Besonders die Medien, führen uns damit Welten vor, die entmenschlicht sind und vor welchen wir uns fürchten. Doch ist es nicht auch möglich die fortschreitende technologische Entwicklung mit einem positiven Blick in die Zukunft zu sehen, als eine Eutopie?
Jakob Stolz setzt sich kritisch mit Dystopien und Utopien auseinander. Wenn man die menschliche Gabe des selbstreflektierten Handelns und die unaufhaltsame Entwicklung der Technologie zusammenführt, so kann man sich durchaus eine Art biologische Matrix, einen Hybriden aus menschlichem Geist und technologischem Körper vorstellen. Naturkonzepte und menschliche Technologie werden darin verbunden, befreien uns von den Zwängen der Nahrungsaufnahme oder der Fortpflanzung, und ermöglichen uns letztendlich, wofür wir geschaffen sind: Weiterdenken und Entwickeln. Um es eines Tages vielleicht doch zu schaffen, den Weltraum für uns zu entdecken.
Allerdings nicht in der aktuellen, eher ungeeigneten Form. Es wird eher ein Hybrid sein aus dem, was der Mensch ist und dem, was er entwickelt hat. Wenn man Jakob Stolz fragt, wird dieser Hybrid aber nicht aussehen wie ein X-Wing Fighter oder Borg Kubus, sondern vielleicht viel banaler, biologischer.
Es war einmal in einer weit, weit entfernten Galaxis, dem Weltraum und seinen unendlichen Weiten.
Und da plötzlich!
Eine Gurke im Weltraum.
RIEN
Experimentelles Pop Konzert
Paris
Perrine Bailleuxs Arbeit reicht von Musik- und Voice Performance, Theorie und Lehre, bis hin zur formalen und generischen Erforschung des Songschreibens als spezifisches Medium. Sie hat das experimentelle Pop Soloprojekt PERRINE EN MORCEAUX entwickelt und auf einigen Konzerten in Europa vorgestellt. Bisher veröffentlichte sie drei Alben.
RIEN („nichts“) ist der Name von PERRINE EN MORCEAUXs letztem Album und gegenwärtiger Show. Es wirkt wie eine experimentelle Reise durch dicht aufeinanderfolgende Pop Songs. Die 50er sind dabei wie eine kontinuierliche, rastlose Hardpop Oper komponiert. Die Künstlerin produziert unstetige, elektronische Klanglandschaften aus polyrhythmischen, sich wiederholenden Grundgerüsten. Diese wiederum entstehen vorher aus speziellen Soundaufnahmen. Bailleux arbeitet mit nicht synchronisierten Hardware Loop Maschinen, einem Kaosspad, einem Casio SK1 und der Mbira. Persönlich, direkt und durch und durch melodisch, nutzt Bailleux ihre Stimme um politische Poesie und metaphysische Anekdoten über die Zeit vorzutragen.
beyond the entropic dimension
Audio-Visuelle Performance
Hamburg
André Aspelmeier und Kera Nagel bilden zusammen die Künstlergruppe incite/ aus Hamburg, welche seit 2004 mit audiovisuellen elektronischen Performances auftritt. 2014 wurde ihre CD „light spin“ von Hands Productions veröffentlicht.
In ihren Performances verbinden sie futuristisch verzerrte Bassmusik und auffallende Visuals zu einem synthetischen, komplexen und inspirierenden Erlebnis, das alle Sinne anspricht. Synchronisierte, graustufige HD-Visuals oszillieren zwischen Abstraktion und Semi-Narration und reizen dadurch sowohl die Wahrnehmung als auch das Bewusstsein.
incite/ regt durch eine außergewöhnliche Informationsdichte an und eröffnet Sphären, die elektronische Bilder und Musik des 21. Jahrhunderts beinhalten.
FlipFloater
Analog minimal DIY-Electro-Set
Basel
Nachdem Claude Winterberg seinen Beruf als Mechaniker aufgegeben hat, produzierte er in dem von ihm gegründeten Tonstudio über zehn Jahre lang Trance und Psychedelic Trance. Nach dessen Auflösung 2006, sammelte er erste Erfahrungen mit elektronischen Workshops und Circuit bending im Umfeld der Schweizerischen Gesellschaft für Mechatronische Kunst. Er performt Live-Sets unter dem Namen FlipFloater mit nahezu ausschließlich selbst gebauten Synthesizern.
FlipFloater erschließt mit seinem Minimal DIY-Electro-Set selbsterschaffene Klangwelten mit kratzigen Lo-Fi-Sounds. Seine druckvollen Bässe und breakigen Beats geben ein solides, tanzbares Fundament. Auf der Bühne benutzt FlipFloater fast ausschließlich selbst gebaute Klanggeneratoren, Synthesizer und Effektgeräte.
Claude Winterberg wird zusammen mit Greta Macrì auftreten.
Video Synthesis Performance
Analog Video Synthesis
Berlin
Greta Macrì ist eine freiberufliche Computerzeichnerin von Trickfilmen, die in Berlin wohnt. Hauptsächlich arbeitet sie im Postproduktionsfeld. Im letzten Jahr hat sie erneut mit der Kunst des Circuit Bending begonnen. Dieses Mal hat sie sich in ihrer Forschung auf alte Analog Videomixer spezialisiert.
Zu sehen sein wird eine Live Performance, in welcher Greta Macrì einen Stromkreis gebundenen Analog Videomixer nutzt, um Visualität in Echtzeit zu erschaffen. Zurzeit verwendet sie eine analoge Videokamera, einen Computer und ein Hama Videoscript als Anschluss für ihren Videomixer.
Greta Macrì wird zusammen mit Claude Winterberg auftreten.
Clubprogramm
Liveset Mint Huus (Soma Soma Collective)